übrigens: jenny holzer wieder viewer icon installiert. nur noch bis ende des monats, besonders ansprechend des nachts...
Die Katholische Kirche Irlands hatte Ende Januar eine Vereinbarung mit der irischen Regierung abgeschlossen, wonach die geistlichen Orden pauschal 128 Millionen Euro (!) in einen Entschädigungsfonds für die Missbrauchsopfer in kirchlich geführten Waisen- und Arbeitshäusern einbrachten. [nzz 2.4.02]
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das waren wohl etwas mehr als ein, das waren auch mehr als zwei oder drei, das waren sicherlich eine ganze menge armer, kleiner gestochener, jungfräulicher A...
moses, 10.04.2002
new asian cinema, part 2: der fluss (Tsai Ming-liang)
gegen diesen film ist eureka versöhnliches kunsthandwerk. "der fluss" zeigt reduzierte und stark stilisierte bilder, aber anders als bei eureka bietet diese ästhetisierung keine möglichkeit zur ablenkung, ist keine eigenständige ebene, deren schönheit zu goutieren wäre - alles konzentriert sich in unendlich langen und manchmal fast unerträglichen einstellungen auf die protagonisten, ihre einsamkeit, beziehungslosigkeit, sehnsucht. man ist sehr dicht bei ihnen, in einer intimen nähe, in der ihr ungefiltertes tun oft eine groteske komik bekommt, die weit davon entfernt ist, lustig zu sein. kein überflüssiger ton lenkt ab, gesprochen wird wenig, und auch gehandelt wird nicht viel; selbst die orte reduzieren sich auf das wesentliche: eine karge wohnung, industrielle stadtlandschaften, hotelzimmer. aber der film führt seine figuren nicht vor, sondern zeigt sie vorurteilsfrei und ohne sich um gesellschaftliche wertvorstellungen zu scheren; intime sehnsüchte, die suche nach nähe werden wahrhaftig und selbst die (gegenseitig unerkannte) sexuelle begegnung von vater und sohn in einer schwulen sauna wird zu einem aufrichtigen, und gleichzeitig tragischen moment. unbedingt sehenswert, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, aber sicher nix für den entspannten kinoabend...

reviews: us, us, de, de, de, jp | Tsai Ming-liang (director): 1, 2
imdb | termine in berlin
my home is my petite maison [via oxberlin]


found at chinese-art.com:
Zhang Qing, 'Jilibaya'

dedicated to tOrStEn :-)

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Oh! ;-)
tOrStEn, 30.03.2002
paletten-paläste, begehbare mosaike

... diese bahnhöfe sind paletten-paläste, es sind begehbare mosaike, und jeder von ihnen bekennt auf eine andere weise farbe. wer ist der schönste: ist es die haltestelle kurfürstendamm mit den hellen grünen kacheln, die wie frühlingserwachen wirken? ... aber ist nicht der
viewer icon bahnhof zoo, mit dem lebhaften gelb der kacheln, mit der spezifischen lebendigkeit eines knotenpunktes, der erregendste aller haltepunkte?
[FAZ, august 1961]

mit dieser begeisterung für die ersten, in den späten 50ern von bruno grimmek entworfenen bahnhöfe der U9 ist es inzwischen nicht mehr weit her. schon grimmeks nachfolger bei der BVG, rainer rümmler, glaubte, ihre schlichtheit mit geldmangel rechtfertigen zu müssen - allerdings zeugt dessen 'spätwerk' auch von einem geradezu existenziellen horror vacui erschreckenden ausmasses. das verständnis der BVG bauabteilung für grimmeks sensiblen umgang mit farbe, form und material ist seitdem nicht gerade gewachsen; im u-bahnhof 'zoologischer garten' sind der 'renovierung' zur 750 jahr feier berlins 1987 bereits die alten kacheln zugunsten der neuen possierlichen tierdarstellungen zum opfer gefallen - und nun scheint anlässlich der verlegung eines neuen, repräsentativen bodenbelags, wie wir ihn aus zahllosen vorort einkaufszentren lieben und schätzen, auch gleich mit den originalen einbauten aufgeräumt zu werden: der elegante kiosk (s.o. im bild hintergrund) wurde bereits entfernt, und ich wage die prognose, dass wir dort statt dessen bald einen weiteren 'modernen' backshop aus glas und weissen emailblechen mit kräftigen roten farbakzenten und schicker halogenbeleuchtung begrüssen können. recht so - statt sich mit dem ollen krempel zu befassen, baut die BVG historisches lieber neu...

neues lieblingswort im wetterbericht: im nordstau der mittelgebirge. vor dem inneren auge drängt die tektonik polarwärts, es knirschen die platten und flachland faltet sich auf...
oh, gut (ferrer0 r0cher)
sehr unterschiedliche grade der abstraktion...